Mitte des Juli hatte ich endlich Glegenheit, den Tierpark Gera zu besuchen. Dort angekommen, hielt sich meine Freude noch eine Weile in Grenzen.

Der Himmel war dominiert von Wolkenfeldern, die den in einem Wald gelegenen Tierpark noch düsterer machten. Dennoch stakste ich voran in der Hoffnung, das würde sich noch ändern. Und tatsächlich hatte die Wetter-Trulla™ ein Einsehen und bescherte mir ein Weilchen später immer länger anhaltende, sonnige Momente.

 

Die Bilder werde ich zwischen die Absätze packen, da es doch einiges an Text geworden ist. Etwas Auflockerung dazwischen kann nicht schaden. Bilder vom Dahliengarten, der sich gleich gegenüber des Zoos befindet, gibts am Ende des Beitrags. Los gehts..

 

Zunächst sei einmal angemerkt, das der Park recht angenehm aufgebaut ist. Zum einen hat es aussagekräfige Schildchen, zum anderen kann man sich einfach nicht verlaufen bzw. ist das 'Layout' so angelegt, dass man nicht in die Verlegenheit kommt, einzelne Wege mehrmals zu nehmen, um eine Route zu beenden. Der Tierpark ist andererseits zwar auch nicht der größte, jedoch ist es nicht annähernd solch ein Chaos wie zBsp. im Leipziger Zoo und seinen vielen Sackgassen. Was eine reibungslose Sightseeing-Tour betrifft, ist's also ganz gut bestellt. Das Gelände selbst ist teils zerklüftet und bietet eine schöne natürliche Umgebung. Die Parkbahn, mit der man alle Stunde fahren kann, sorgt ebenfalls für Kurzweil. Thema Kurzweil: wer sich sportlich betätigen will, kann in den Bäumen herumhangeln und sich im Kletterwald (gleich in der Nähe des Haupteingangs zu finden) oberhalb der Wege versuchen.

 

Wie sieht's mit der Verpflegung aus? Es gibt etwa mittig gelegen einen kleinen Imbiss, angrenzend einen Eisstand. Hier kann kann man für relativ wenig Geld angenehm speisen. Genügend Tische/Stühle sind ebenfalls vorhanden. Es ist also niemand gezwungen, zu stehen - wer das doch will, findet einige Steh-Tische. Das Angebot reicht hierbei von Kaffe & Kuchen, Bockwürsten mit Kartoffelsalat oder Fischbrötchen, Nudeln und Eierkuchen über Eis bis hin zu Souveniers. Ein All-In-One-Geschäft, quasi. Toiletten sind überall im Park in Form von Dixi-Häuschen verteilt; gleich in der Nähe zur Gaststätte gibt es noch einen 'richtigen' Toiletten-Komplex, in dem sich überdies ein Wickelraum befindet.

 

Angebote für Kinder sind natürlich ein Streichelzoo mit Ziegen und Ponys, die eine oder andere kleine Fahrattraktion (blos nicht zuviel da rein interpretieren; ein kleines Karussel für 4 Mitfahrer und ein 'Mini-Riesenrad' für ein Persönchen sind das größte der Gefühle. Dann gibt es da noch einen kleinen Bauernhof, über den ich mich aber nicht groß informiert habe, geschweige denn rein gesehen. Hier muss ich also passen.

 

Zur Unterbringung der Arten: wie wohl in jedem Zoo, so sind auch hier die Vögel die leidtragendsten Wesen. Uhus und Eulen in viel zu kleinen Volieren, in denen sie sich kaum artgerecht bewegen können, Wachteln (wirklich süße Kerlchen) in ihrem 1m²-Stall oder die vielen Hasen/Karnickel, die ihr trostloses Leben teils allein in winzigen Baracken fristen müssen, hätte ich nicht sehen müssen.

Vögel wie Schwäne, Enten und ähnliches Flattervieh hat es nicht ganz so hart getroffen; sie haben einen schön angelegten Teich, Gelände drum herum und können sich ganz gut bewegen. Schade ist es allerdings zu wissen, das ihnen die Flugfedern ausgerupft werden, damit sie nicht davonfliegen können.. und obendrein werden sie noch von einem Elektrozaun umringt.

 

Auch weh tut einem das Herz, sieht man die Leoparden, die zu zweit auf gefühlten 35m² untergebracht sind. Daneben die Löwen: die haben zumindest ein Freigehege nebenan, in dem sie sich betätigen können. Rentiere, Elche, Bisons und Rotwild haben es da schon was besser, wenn sich diese Tiere aber zumeist eher von den Menschen abgewandt in ihren Gefilden bewegen.

Die Bonobo-Affen in ihrem Freigehege scheinen sich dabei am wohlsten zu fühlen; die Tiere können hier tun und lassen was sie wollen. Dieses begehbare Affen-Areal hat es mir wirklich angetan. Hier können sich die Tiere frei bewegen und demzufolge auch natürlich verhalten. Überdies hatte ich die große Freude, Baby-Äffchen erblicken zu dürfen, was mich immer wieder dorthin ziehen wird. Die Woche darauf war ich gleich noch einmal dort, um die behaarten Familienmitglieder zu besuchen.

 

Noch ein Grund, warum ich von vielen Tieren grundsätzlich keine Fotos mache, ist das dahinter stehende Leid. Ich kann nicht einfach den Auslöser drücken, so, als würde ich nur eine Blume oder ein Insekt fotografieren. Hier stehen Schmerz und Ausbeutung hinter jedem Tier.. das kann man teils in den Blicken der fotografierten Wesen lesen.

Ich habe viel gemosert und bemängelt, aber wenn man ehrlich ist, wird man das (leider) auf jeden Tierpark übertragen können. Alles in allem ist der Geraer Tierpark aber dennoch ein angenehmes Fleckchen und gerade für Familien einen Tipp wert.

 

Zu guter Letzt der Dahliengarten, den ich hier mit den Bildern vom 16.7. präsentiere. Zum damaligen Zeitpunkt standen nur wenige Blumen in Blüte, der Anblick des Gartens als solcher war aber doch recht angenehm.

 

Viele Bänke, die zum Verweilen einladen; Vögel, die sich beobachten lassen und ein generell wohliges Ambiente verleiten zum ausharren. Wenn man sich schon zum Tierpark begibt, sind die fünf Meter über die Straße zum Blumengarten keine große Hürde.. :o)

 

Wie man unschwer erkennen kann, habe ich mich im Tierpark vermehrt um die Äffchen bemüht. Im nächsten Beitrag gibts aber etwas mehr Abwechslung. Darin berichte ich vom Tierpark Halle/Saale und bringe neue Bilder aus dem Geraer Dahliengarten mit.

Und wer neugierig geworden ist, kann hier nachschauen: Tierpark Gera.

Bis dahin wünsche ich eine schöne Zeit,
Kai