Nachdem ich heute Nachmittag zum alljährigen Muttertags-Kaffee bei ebenjener Person eingeschlagen und mit Kuchen überhäuft worden bin, schlug ich anschließend noch eine Bresche in den Wald. Will heißen, einen kleinen Spaziergang, um mich noch ein wenig zu bewegen. Da sich dunkle Regenwolken näherten, lies ich die Kamera im Wagen.


Den Wald zu betreten nach einem Regenguss ist was ganz anderes als an einem warmen Sommertag. Man spürt die Energie und Frische, atmet sie förmlich ein. Das teils noch nasse Laubwerk im Sonnenlicht, welches durch die Baumwipfel oder in Lichtungen durchbricht, bekommt einen wunderbaren Schimmer, den man einfach nur genießen kann.

Während meiner Runde begann es noch einmal zu schütten, das ich beschloss umzukehren. Mein üblicher Weg hätte mich einen knappen Kilometer durch freie Botanik geführt, somit bis auf die Knochen durchnässt. Kurz entschlossen konnte ich mich dann schließlich am Klopfen der Wassertropfen auf den Blättern erfreuen. Nicht nur entspannend, sondern auch ein wohliges Gefühl der 'Geborgenheit' - hat der Wald doch seine grünen Hände schützend über mich ge- und den Großteil der bösen Regentropfen abgehalten. ;o)

Während meines so ungewohnt eingeschlagenen Weges kam ich heute das erste Mal in den Genuss, gegen die Sonne zu laufen. Und in Verbindung mit dem fallenden Regen und teilweise durchblitzender Sonnenstrahlen ein Anblick, den ich so noch nicht zu sehen bekam. Eine Amsel begleitete mich, kurz bevor ich den Ausgang erreichte noch etwa 2o Meter weit. Sie stakste zunächst in großem Abstand zu mir im Unterholz herum, kam dann schließlich immer näher an mich heran. Am Ende hüpfte das kleine Kerlchen/Fräulein immer vor mir her, mal rechts, mal links, aber immer in einem etwa gleichbleibendem Abstand von ca. 2m; und blieb ich stehen, bewegte auch sie sich nicht weiter, schaute sich um. Ich fand's schön.

Schließlich schien der kleine Gelbschnabel wohl irgendwas gefunden zu haben und setzte sich direkt am Wegesrand auf einen alten Ast und blieb dort sitzen. Obwohl der 'Sicherheits-Abstand' zu mir immer kleiner wurde, blieb sie sitzen, als ich mich näherte. Als wolle sie mir ihren großen Fang zeigen. Niedlicher Anblick. Das dunkle Vöglechen, angestrahlt vom Sonnenlicht mit einem kleinen grünen Zweig im Schnabel, der durch das Licht noch strahlender schien.

Vielleicht hätte ich meine Kamera mitnehmen sollen, aber dieses und die anderen Bilder trage ich nun im Kopf mit mir herum. Es wären mit Sicherheit sehr schöne Fotos geworden; doch es gibt nichts das intensiver ist, so etwas 'live' zu erleben. Einige Bilder, die ich mit dem Telefon machte hintendran.. nunja.

Die Natur ist einfach wunderbar.

Einen schönen Start in die Woche,
Blarksel/Kai

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