Wenn man so herum sitzt und nicht recht weiß, was mit sich anzustellen, kommt einem manchmal das Unmöglichste als willkommene Spielerei in den Sinn.
So geschehen die letzten Tage in Verbindung mit Resten von Alufolie, die sich als Häufchen nach dem verknuspern von Grünzeug und Ü-Eiern bemerkbar machten. Was kann man also mit Alufolie anstellen, außer immer nur Aschenbecher oder Kügelchen zu formen? Das erste 'Projekt' war dann ein kleines Schiffchen mit Segel, das aber aufgrund Belanglosigkeit nach einer Woche im Mülleimer versank. Die Woche darauf wurde ich Zeuge der Geburt eines kleinen Still-Lebens.
Zunächst stand mir der Sinn nach einem Baum, der sich -umringt von Mäuerchen- in einem kleinen Tal hervorhebt. Während ich so die folgenden Tage am knüllen, reißen und formen war, kam in mir die Idee auf, das Ganze noch um eine kleine Bank und einen darauf sitzenden Besucher zu erweitern.
Am Freitag noch eine Schaukel in die Krone des Lebensspenders gehangen (aus einem Faden eines Ü-Ei-Spielzeugs), die darauf hinweisen sollte, dass sich der Besucher kurz zuvor darauf seines Lebens erfreute. Das Ganze abgerundet durch einen noch schnell gebastelten Mülleimer (wir wollen selbigen ja nicht in die Natur entladen) und richtiges anbringen des Persönchens auf dem Sitzmöbel, und das Kunstwerk war fertig.
Ein zweites Männchen gesellte sich schließlich doch noch dazu, das ich auf die Schaukel setzte. Nun war die Stimmung perfekt und auch die schon genannten Namen waren schnell gefunden: Jessica und Tom.
Ich bin erstaunt darüber, was man aus Verpackungs-Resten, ein bisschen Muse / Fantasie alles machen kann. Leider währte die Entzückung nur kurz.
Bevor ich aber dazu komme einige Fotos, die ich mit dem Telefon schoss:
Jessica auf der Schaukel, Tom auf der Bank; das Bäumchen als Kraft- und Schattenspender dazwischen. Ich hatte vor, das Gebilde zuhause noch zu verschönern/erweitern, zu bemalen und anständige Fotos zu machen; doch leider wurde ich Zeuge eines Doppelmordes.
Dieses traumatische Ereignis fand während meiner Abwesenheit statt.. im Rausch des Feierabends und damit einher gehendem Aufräum-Wahn nahm ein Mitarbeiter an, es handele sich bei meinem Kunstwerk (das ich mir zum Mitnehmen schon passend positioniert hatte) um Müll und beförderte es -nach fachgerechter Zerlegung- in dafür vorgesehenes Behältnis.
Eine Wiederbelebung war mir leider nicht mehr möglich.
Zeigt mir auch, wie groß doch die Unterschiede in der Wahrnehmung der Menschen sind. Andere Alu-Welten werden aber sicher bald entstehen, denn ich habe Gefallen daran gefunden.
Bin sehr gespannt, mit was ich mich demnächst überrasche.. und kann empfehlen, auch den abenteuerlichsten Eingebungen Aufmerksamkeit zu schenken - vielleicht wird daraus ja ein Welterfolg. ;o)
Einen schönen Sonntag,
Blarksel / Kai
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