Der Sonntag ruft zum Frühsport, aber will ich das? Es ist kalt, düster und unangenehm da draußen. Einen Ausgleich dazu habe ich in den letzten Tagen durch vermehrtes Filme schauen geschaffen und dabei auch einige ältere, fast vergessene Perlen wiederentdeckt - und natürlich auch ihre Musik.

Beginnen werde ich mit Der Mandant (The Lincoln Lawyer), in dem Matthew McConaughey einen abgebrühten Anwalt (Mick Haller) verkörpert, der in einem Fall plötzlich Zweifel an der Richtigkeit seines Handelns hegt, als sein neuer Klient (Ryan Phillipe) beteuert, unschuldig zu sein und von einer Postituierten reingelegt wurde, um an sein Geld zu kommen. Unter anderen auch zu sehen: William H. Macy und Marisa Tomei. Grandios gespielt und spannend, gibts aus dem Sountrack noch zwei Stücke:

Weiter gehts mit Magnolia, einem knapp 3h-Schwergewicht, das die Leben von sieben Menschen beleuchtet, deren einzelne Schicksale doch alle miteinander verwoben sind - in einer Stadt, in einer Nacht. Ein Film, der mich jedes Mal aufs Neue einsaugt in seine Welt und mich Nachdenken lässt, Grinsen und der auch nach dem Abspann noch wirkt. Die Geschichte zu erklären ist nicht möglich, man muss eintauchen und miterleben, sonst wird das schwer. Doch eines kann ich sagen: der Film, mit all seinen traurigen, düsteren Momenten, Tränen und aufgeriebenen Nerven, endet doch mit einem Lächeln. ;o)

Nicht nur ist die Schauspielerriege großartig gewählt (William H. Macy, Julianne Moore, Philip Baker Hall, Jason Robards, Philip Seymour Hofmann und Tom Cruise), auch die Bilder und Inszenierung sind einfach umwerfend; und am Ende brauchts ein Taschentuch. In jedem Fall eine Empfehlung.

Genauso wie auch Lost in Translation, der, ähnlich Magnolia, das Thema Schicksal, hier aber in Form einer Soulmate- bzw. Seelenverwandtschaft in ganz besonderer Art und Weise erzählt. Die beiden Protagonisten (Bill Murray, alternder Filmstar auf Werbetour mit Familienproblemen und Scarlett Johansson, frisch verheiratet mit einem Mann, der sie offenbar nicht wirklich zu kennen scheint) begegnen sich 'zufällig' in einem Fahrstuhl.

Anfangs verloren geglaubt in einer unwirklichen Umgebung (Tokio), finden sie schließlich zueinander und verbringen mehr und mehr Zeit gemeinsam; doch ewig kann das nicht gehen. Beide Filme sind für einen trüben Tag ideal, jeweils ein Musikstück daraus nun:

Und dann hat es noch Chuck und Larry, der eher in die heitere Rubrik fällt. Es geht hier um zwei Feuerwehr-Kollegen, die aufgrund finanzieller Hintergründe einen folgenschweren Schritt wagen: damit Larry's (Kevin James) Kinder Anspruch auf seine Lebensversicherung erhalten, muss er in einer eheähnlichen Gemeinschaft leben. Chuck (Adam Sandler) willigt nach einiger Überredungskunst schließlich ein, mit ihm ein Schein-Paar zu werden; was nicht nur ihre eigenen Leben, sondern auch die Gesellschaft um sie herum verändert.

Der Film trägt einen Anteil ernster Momente, die näher auf das Grundthema Homosexualität und deren 'Akzeptanz' eingehen, bleibt aber im Herzen eine klassische Komödie, die sich ganz locker anschauen lässt. Es gibt eine Menge Musik in diesem Film, aber der folgende ist so schön 90er, dass er für mich das Rennen macht und auch ins Wochenede passt. Und da er dazu noch Spandau Ballet's 'True' beerbt, kann da nichts schief gehen.

Damit wünsche ich einen schönen Sonntag, vielleicht ist ja der eine oder andere Film was für euch. Wenn ich jetzt spontan einen der vier Filme empfehlen müsste, dann fällt die Wahl definitiv auf Magnolia! ;o)

Euer Blarksel/Kai