Das letzte Wochenende war sonnig, warm und lud zu einem Spaziergang ein. Es war so schön, dass auch klein Bearwolf mitkommen wollte; also machten wir zwei uns auf nach Fockendorf, den dortigen Stausee zu besuchen. Neben einem ausgiebigen Sonnenbad am Wasser und der freudigen Entdeckung seines ersten Frühblühers, hatte er eine tolle Zeit.
Sonntag Morgen. Erwacht aus einem schönen Traum wischt man sich unter einem lang gezogenen Gähnen den Schlaf aus den Augen. Einmal noch gestreckt, wandert der Blick zum Fenster und.. Sonnenstrahlen! Wir hüpfen voller Vorfreude über den schlummernden Menschen samt Katze neben uns und direkt zum Fenster. Rauf auf das Fensterbrett und den Blick durch die Jalousie gewagt: Hey, das sieht doch nach einem richtig schönen Tag aus! Heute geht's raus aus der Wohnung - das erste Mal!
Und was ist mit Kai? Der braucht mal wieder ewig, bis er wach wird - und dann dieses ständige Kaffeekochen. Aber auch das ist bald erledigt, die Mietze versorgt und es kann endlich losgehen.
Das Ziel der Reise: Fockendorf. Nach einer gemütlichen Autofahrt und Ankunft am Reiseziel wartete sogleich die erste Herausforderung auf unser Bärchen; Sitzen auf dem Geländer des Staudamms, wie oben zu sehen. Obwohl das Bild recht freudig zu betrachten ist, brauchte es neben einer großen Prise Mut auch eine gut gefüllte Hand voll Kekse, bis er sich schließlich überwinden konnte.
Unter stetem Wind hielt er tapfer die Stellung - und winkt ganz selbstbewusst in die Kamera.
Die zweite folgte auf dem Fuß; der Abstieg zum Ufer. Der Kleine hätte natürlich auch die Wiese rechts und links der Steintreppen nutzen können, doch waren Neugierde und Kampfgeist zu groß, um sich rennend oder kullernd nach unten zu begeben - motiviert durch den vorherigen Keksgenuss tat er sich zwar schwer, schaffte seinen Abstieg trotz kurzer Beinchen aber mit Bravour und stand nach kurzer Verschnaufzeit sogar noch Modell. Sichtlich erschöpft guckt er da zwar in Richtung der Kamera, ist aber stolz und glücklich. ;o)
Einen für Bärchenfüße verhältnismäßig langen Fußmarsch hinter uns gebracht, gelangten wir dann an den Auslass des Stausees, der in ein Flüsschen mündet und dessen Ufer mit hübschen Bruchsteinen befestigt wurde. Selbige waren durch das viele Nass auch schon mit ausreichend Moos bedeckt, das dazu einlud, sich darauf zu betten und entspannt die mittägliche Sonne zu genießen.
Mit Wärme auf dem Fell und in der Schnute lässt es sich schonmal eine ganze Weile lang aushalten. Man kann verträumt Flatterwesen in der Luft beobachten, die über einem Kreise drehen und dabei komische Geräusche machen, während der Wind über die Nase weht und vereinzelt Wassertropfen vom Damm herüber trägt, die dann gern für Irritation und Naserümpfen sorgen.
Nach dieser kleinen Verschnaufpause machten wir uns noch einmal auf und erkundeten die nahe gelegene Umgebung des Waldrandes. Unser Bearwolf erlebte hier eine weitere, freudige Überraschung - erkannte er in den Büschen und Bäumen etwas, dass ihn an seine Herkunft in England, Cornwall, erinnerte.
Mit glanzvollen Augen und offenen Armen betanzte er dieses hübsche Fleckchen Erde; wie ein Heimkommen war es für ihn. Sein Freudentanz wehrte lang und nur schwer konnte er sich von dort verabschieden - doch eines ist klar: er wird wiederkommen, das sei mal sicher. ;o)
Nach abgeklungenem Freudentaumel und ein bisschen erschöpft gab es einige Meter abseits bereits eine weitere Schönheit zu bestaunen: ein Krokus!
Der hatte sich aus dem Erdreich hervorgebuddelt und streckte den Kopf zur Sonne. Seine Blüte lockte den knuffigen Abenteurer mit bunten Farben und interessantem Duft. Ein wenig traurig war Bearwolf zwar, da die Blätter der Blüte nicht mehr vollzählig waren; doch bot sich dadurch die Möglichkeit, einen interessanten Blick auf das Innerste des Pflänzchens zu erhaschen. Eine tolle Erfahrung!
Während er sich mit dem Krokus beschäftigte, konnte man dem Lütten bereits ansehen, dass sein häufiges Gähnen den nächsten Punkt auf unserer Wanderung festmachte: den Rückweg zum Auto. Den wollte er schließlich alleine antreten und stapfte direkt durchs Unterholz los. In der Ferne zu sehende Spaziergänger versuchte der Kleine durch frohes Winken auf sich aufmerksam zu machen, doch wurde er natürlich nicht gesehen.
Auf halbem Wege hatte er aber schon keinen Antrieb mehr und legte sich ins Gras - ich trug ihn noch einmal zu den Steinen, dass er sich noch ein wenig ausruhen und Sonne haschen konnte. Für diese kleinen Beinchen war der Tag jetzt erst einmal zuende und ich trug ihn den Rest des Weges mit mir.
Ich denke, dass der nächste Spaziergang nicht lange auf sich warten lassen wird, doch bis dahin hat der Kleine noch viel zu erzählen und will sich jetzt auch selbst einmal darin versuchen, kleine Pflanzen aufzuziehen. Mal sehen, ob wir von diesem Vorhaben auch ein paar Bilder machen. Und ansonsten sehen wir mal, was die Zukunft noch an Abenteuern für uns bereit hält.
Bis dahin zunächst alles Gute wünschen Bearwolf und Kai. ;o)
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