Es war im März 2011, als ich nach einem guten Jahr mit der FZ38 von Panasonic entschied, mir eine EOS 550D zuzulegen, da mir eine Bridgekamera nicht das bieten konnte, was ich von ihr erwartete. Die Bridge kaufte ich mir zunächst, da ich mit der Kompakten, die ich davor benutzte (Ixus 100 von Canon) nicht sonderlich glücklich war. Die geringe Brennweite und schlimme Bildqualität ab der Dämmerung oder in geschlossenen Räumen waren einfach nur unbrauchbar. Außerdem war die Akkulaufzeit nicht unbedingt das, was man als 'langlebig' bezeichnen konnte.

Die Bridge konnte damals mehrfach punkten: der 28-fache Zoom war grandios (27-486mm), dass Gewinde am End der Linse bot die Möglichkeit, Filter oder eine Nahlinse anzubringen. Auch die manuellen Fähigkeiten, was Blende und Belichtung betraf und obendrauf die Option, im RAW-Format zu speichern, verleiteten mich zum Kauf. Eine reine DSLR war mir zu dem Zeitpunkt einfach noch zu teuer, um 'einfach mal so' zu probieren, ob ich damit zurecht käme. Da kam ein Hybrid, der das Beste der Kompakt- und DSLR-Modelle bereitstellte, genau richtig. Die Makrofunktion (später in Kombi mit einer nachträglich zugekauften Nahlinse) machte mir riesige Freude, das Zoomen genauso - und die Bildstabilisierung überzeugte selbst bei 486mm. Ich war damals so überrascht davon, wie weit man damit an seine Motive ran kam und wie viele Details man im Makrobereich zeigen konnte. Allerdings merkte ich mit der Zeit auch, dass man faul wird, sich zu bewegen; wozu sollte man sich denn die Mühe machen, näher ran zu gehen, wenn man nur das Knöpfchen drücken und damit alles an sich ranziehen konnte, was nur ein wenig weiter von sich entfernt war. Diesen Spleen versuchte ich, mir wieder abzugewöhnen.

Nach einem guten Jahr herumprobieren mit den Modi und einer Menge gemachter Bilder stieß ich schließlich auch hier an die Grenzen dieser Technik und deren Möglichkeiten. Zu klein, zu wenig Spielraum mit den manuellen Einstellungen, kein 'richtiger' Sucher (Hartplastik, was auf Zeit weh tun kann) und auch hier: Probleme bei zunehmender Dunkelheit, die sich in starkem Rauschen / Verzögerung auf dem Bildschirm bemerkbar machten. Also verkaufte ich das Gerät und wandte mich schließlich der EOS 550D zu. Die Entscheidung fällte ich natürlich nicht über Nacht, ich machte mich schon einige Zeit vor dem Umstieg bei YouTube und durch Tests über verschiedene Hersteller und deren Modelle schlau; und die EOS 550D bot mir schließlich alles, was ich mir wünschte - zu einem angemessenen Preis. Sie kam mich damals um die 1200€ als Bundle mit 18-55mm und 55-250mm-Linse. Ausschlaggebend für meinen Kauf war unter anderem auch dieses Testvideo von Gordon Laing, das mich faszinierte.

Die Bedienung war mir sofort sehr vertraut; ähnlich wie bei der Kompakten ähnelte sich das Menü sehr, sodass ich mich schnell darin zurecht fand. Sie lag gut in der Hand und konnte intuitiv bedient werden. Ein später dazu gekaufter Batteriegriff machte sie nicht nur angenehm schwerer, sondern erhöhte auch den Komfort durch längere Akkulaufzeit und Ergonomie.

Damit begann nun meine Zeit der 'richtigen' Fotografie. Das Bild ganz oben zeigt eine Singdrossel, die sich mir am sonnigen Abend des 24.03.2011 als Modell anbot und die ich mit Canons 55-250mm-Linse einfing. Dafür lag ich fast auf dem Boden aus Angst, ich würde zu viel wackeln. Dieser Angst zum Trotz war dies das erste Bild, dass ich richtig toll fand.

Im Moment wird ihr Nachfolger, die EOS 80D, eher weniger gezückt; der Schreibdrang ist aktuell etwas höher. Ich schaue einfach, was da noch auf mich zukommt und bleibe neugierig. Im Anhang kleben noch einige Bilder, die mit der FZ38 geschossen wurden.. sie reißen heute sicher niemanden mehr vom Hocker, doch zeigen sie, was mit dieser Kamera so möglich war.

Und auch wenn die EOS 550D heute nicht mehr das heißeste Eisen im Feuer ist, so kann man mit ihr als Anfänger oder Fotografie-Interessierter eigentlich nichts falsch machen, sollte man an ein gut erhaltenes Exemplar geraten.

Ich wünsche euch was,
Kai